2016 - Gedanken zum Jahresende

Foto by Anja Bach
Weihnachten Karte 2016
Der Zustand permanenter Zerstreuung breitet sich in unserer Gesellschaft aus wie ein ansteckendes Grippevirus. Wir leiden an Reizüberflutung und dem Gefühl ständiger Überforderung – und gieren doch nach schnelleren Datenleitungen und noch leistungsfähigeren Handys; wir sind permanent online und allzeit erreichbar – und haben ständig Angst, etwas zu verpassen und abgehängt zu werden; wir fühlen, wie unsere Zeit immer knapper wird, und sehnen uns nach Muße – und fürchten zugleich nichts so sehr wie das Nichtstun und die Langeweile.
Müßiggang (ein Wort, das ein wenig aus der Zeit gefallen ist) ist nicht aller Laster Anfang, sondern ein schützenswertes und zu lebendes Luxusgut. Muße öffnet den Raum für Ideen und Wünsche. Muße ist zielloses Flanieren in den Katakomben des Bewusstseins. Und dieser Freiraum ist Voraussetzung für kreatives Denken und Handeln. Nichts spricht dagegen, mit Freunden die Gegenwart zu genießen, bei einer Natur-beobachtung zu entschleunigen und statt fremdgesteuert mehr sein eigener „Lebenskünstler“ zu sein.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen und uns vor allem Gesundheit, aber auch den richtigen Umgang mit der Zeit, in der die Erholung, die Kreativität und die Ruhe zum Nachdenken nicht zu kurz kommen.